Weekly House View | Feiertagsstimmung im Einzelhandel
Wochenrückblick
Der S&P 5001 stieg letzte Woche um 3,7% (in USD), weil sich die Stimmung gegenüber Technologiewerten aufhellte und sich die Erwartung verfestigte, dass die Fed im Dezember die Zinsen senkt. Die Black-Friday-Umsätze des US-Einzelhandels stiegen gegenüber dem Vorjahr um 4,1%, wobei neue KI-Shoppingagenten das Einkaufen erleichterten und die Wirtschaft eine gewisse Widerstandsfähigkeit an den Tag legte. Die National Retail Federation erwartet für das gesamte Weihnachtsgeschäft mehr als USD 1 Bio. Umsatz. Die schwachen Beschäftigungsdaten sprechen dafür, dass die Fed bei ihrer Sitzung am 9./10. Dezember eine Zinssenkung beschliesst. In Deutschland hat der Bundestag den Haushalt 2026 verabschiedet, der eine Neuverschuldung von EUR 98 Mrd. vorsieht – ein willkommener Impuls, nachdem die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal stagniert und das Geschäftsklima sich im November abgekühlt hat. Auch andere Regierungen greifen zu fiskalischen Massnahmen: Das japanische Kabinett hat neue Ausgaben in Höhe von JPY 17,7 Bio. genehmigt, und der britische Herbsthaushalt sieht mehr fiskalischen Spielraum und einen vorerst weniger strengen Straffungskurs vor. In Grossbritannien werden die Steuern für Bezieher mittlerer Einkommen steigen, ebenso wie die kurzfristigen Staatsausgaben. Dies weckt Zweifel an der langfristigen Glaubwürdigkeit der Regierungspläne. In China stürzten die Anleihen des Immobilienentwicklers Vanke ab, nachdem dieser versucht hatte, die Rückzahlung einer Onshore-Anleihe zu verzögern, sodass Angst vor möglichen Auswirkungen auf den gesamten Immobiliensektor aufkam.
Geopolitik
Nachdem US-Präsident Donald Trump letzte Woche mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping telefoniert hatte, bezeichnete er die Beziehungen zu China als „extrem stark“. Im Zuge der US-Bemühungen um ein Kriegsende in der Ukraine führt Trumps Gesandter Witkoff diese Woche Gespräche in Moskau.
Zentrale Daten
Das „Beige Book“, der Konjunkturbericht der Fed, für November zeigt eine Verstärkung der divergenten Entwicklung, bei der sich der Arbeitsmarkt in mehreren Bezirken eintrübt und der Konsum im unteren Preissegment abschwächt. Der Konsumklimaindex des Conference Board fiel im November im Vergleich zum Oktober von 95,5 auf 88,7. Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im September gegenüber dem August um bescheidene 0,2%.
In China erhöhte sich der offizielle PMI für das verarbeitende Gewerbe im November im Vergleich zum Oktober von 49,0 auf 49,2, was leicht hinter den Markterwartungen zurückblieb.