Weekly House View | USA verlieren AAA-Status
Wochenrückblick
Nachdem sich die USA und China bei einem Treffen in Genf auf eine Senkung der Zölle geeinigt hatten, kam es an den Aktienmärkten letzte Woche zu einer Rally. Die Einigung sieht vor, dass die Zölle für chinesische Exporte in die USA von 145% auf 30% und für US-Exporte nach China von 125% auf 10% sinken. Diese Regelung, die 90 Tage lang gelten soll, markiert eine Neukalibrierung der US-Handelspolitik. In den kommenden drei Monaten werden die USA und China nun über einen endgültigen Deal verhandeln. Die Einführung von US-Einsatzbeschränkungen für KI-Chips eines führenden chinesischen Technologieunternehmens zeigt, dass die Handelsspannungen mit China keineswegs ausgeräumt sind. US-Präsident Trump hat erklärt, die USA würden in den kommenden zwei bis drei Wochen Zölle für viele Handelspartner einseitig festsetzen. Beflügelt durch den Deal mit China stieg der S&P 5001 im Verlauf der Woche um 5,3% (in USD). Europäische Aktien legten um 2,4%, chinesische um 2,2% zu. Parallel zu einem Rückgang der Volatilität verzeichneten Anlagen, die als sicherer Hafen gelten, Einbussen. Gold verlor 3,6%. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries stieg auf 4,44%. Trotz des vorläufigen Deals liegt der Gesamtzollsatz in den USA weiterhin bei rund 18%, dem höchsten Stand seit 1937. Die weltgrösste Detailhandelskette warnte, dass den Amerikanern wegen des Handelskonflikts höhere Preise drohen – trotz der Einigung zwischen den USA und China. Nach Börsenschluss am Freitag entzog Moody’s den USA das Länderrating AAA und warnte vor steigender Staatsverschuldung. Die Republikanische Partei treibt einen Haushaltsentwurf voran, der die US-Schulden in den kommenden zehn Jahren um mindestens USD 2,9 Bio. erhöhen könnte.
Zitat der Woche
„Wir erkennen die bedeutenden wirtschaftlichen und finanziellen Stärken der USA an, aber wir glauben, dass diese die Verschlechterung der Haushaltskennzahlen nicht mehr vollständig aufwiegen“, erklärte Moody’s am Freitag.
Zentrale Daten
Der Konsumklimaindex der University of Michigan fiel auf den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung, und die Inflationserwartungen für das kommende Jahr stiegen auf den höchsten Stand seit 1981. In den USA fielen die Detailhandelsumsätze im letzten Monat um 0,1% höher aus. In Japan schrumpfte das vorläufige BIP im 1. Quartal gegenüber dem Vorquartal auf Jahresbasis um 0,7%. In Grossbritannien stieg das BIP im 1. Quartal um 0,7% und damit stärker als erwartet.