Monthly House View | Juni 2025

Monthly House View | Juni 2025

Aktuelle Positionierung von Pictet Wealth Management über alle Anlageklassen und -themen hinweg.

Hintergrund

An den Finanzmärkten ist die US-Fiskalpolitik nun in den Vordergrund gerückt, da die Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der US-Staatsschulden zunehmen. Verstärkt wurden diese fiskalpolitischen Sorgen, die bereits aufkamen, als Moody’s den USA ihr Triple-A-Bonitätsrating entzog, durch den „One Big Beautiful Bill Act“ (BBB), der umfassende Steuersenkungen, Haushaltskürzungen und höhere Staatsausgaben vorsieht. Mit der Zustimmung des Repräsentantenhauses hat der Gesetzentwurf bereits die erste legislative Hürde genommen. Er wird nun vom Senat geprüft. Für die Märkte ist entscheidend, wie stark sich der BBB auf das US-Haushaltsdefizit und die US-Gesamtverschuldung auswirken wird. Skeptiker rechnen mit einem Anstieg des Defizits, Befürworter des Gesetzes nicht. 

Kurz gesagt: Der Gesetzentwurf stellt eine Alles-oder-Nichts-Wette für die US-Wirtschaft dar. Der vom BBB in Aussicht gestellte Stimulus könnte das Wachstum stützen und Aktien neuen Auftrieb verleihen. Deutlich anders würden sich die Risiken allerdings gestalten, wenn sich die Anleger angesichts der Auswirkungen auf das Haushaltsdefizit und die Gesamtverschuldung beunruhigt zeigen. Sollten sie für den Kauf 10-jähriger US-Treasuries eine Rendite von beinahe 5% verlangen, könnte dies das Wachstum und die Performance der Märkte hemmen. Der Prüfstein für die US-Fiskalpolitik werden nun letztendlich die Anleihenauktionen sein. Die politischen Entscheidungsträger in den USA verfügen über ein breites Instrumentarium, um die Renditen von US-Staatsanleihen im Zaum zu halten. Dazu gehört die geplante Reform der Supplementary Leverage Ratio (SLR), durch die bis zu USD 2 Bio. an Bilanzkapazität bei US-Grossbanken freigesetzt werden könnte. Allerdings besteht die Gefahr, dass ausländische Investoren – z. B. aus Japan – den US-Treasury-Markt aufgrund steigender Renditen in ihrem jeweiligen Heimatmarkt meiden könnten.

Ein weiteres Risiko stellt eine in der Gesetzesvorlage enthaltene Bestimmung dar, welche die USA ermächtigt, von bestimmten ausländischen Anlegern höhere Steuern zu erheben, was die Kapitalmärkte in Aufruhr versetzen könnte. US-Finanzminister Scott Bessent bekräftigt: „Die USA werden niemals bankrottgehen“.

Optionalität bei Technologieaktien

Angesichts der Unsicherheit bezüglich der US-Politik und der Renditeniveaus bleiben wir bei US-Aktien vorsichtig. Eine Optionalität bei US-Technologieaktien halten wir jedoch aufgrund ihrer robusten Gewinne und positiven Aussichten für angebracht. Den Gewinnen im US-Technologiesektor kommen die USD-Schwäche und die Tatsache zugute, dass sie am wenigsten zinssensibel sind.

Die nachlassende Inflation im Euroraum hat der Europäischen Zentralbank (EZB) Spielraum für Zinssenkungen eröffnet. Dadurch gewinnen EUR-Investment-Grade-Anleihen an Attraktivität. Niedrigere Zinsen dürften auch Private-Equity-Immobilienanlagen in Europa begünstigen. Wir bevorzugen europäische Titel gegenüber US-Aktien.

Auswirkungen für Anleger

In turbulenten Zeiten gilt es, das grosse Bild im Auge zu behalten und Ruhe zu bewahren. Unsere Kernpositionierung spielt eine wichtige Rolle für die Portfolioresilienz und ist so gestaltet, dass Opportunitäten, die sich aus unserem Basisszenario ergeben, optimal wahrgenommen werden können. Unsere Überzeugungen in Bezug auf spezifische Märkte und Segmente dürften es Anlegern ermöglichen, Mehrwert zu generieren. Darüber hinaus sollten sich die Anleger einen gewissen Handlungsspielraum bewahren,
um flexibel auf Überraschungen reagieren zu können.

3 Fakten und Annahmen

1. Es geht um die Fiskalpolitik, Dummkopf!

  • Das US-Repräsentantenhaus hat den One Big Beautiful Bill Act (BBB) verabschiedet, der umfassende Steuersenkungen, Haushaltskürzungen und höhere Ausgaben vorsieht.
  • Die Gesetzesvorlage verstärkt die Sorgen der Anleger über die Tragfähigkeit der US-Staatsschulden.
  • Nun befasst sich der Senat mit dem BBB. Einige republikanische Senatoren drängen auf Änderungen.
  • Die Debatte über den Gesetzentwurf und die US-Haushaltslage findet auch vor dem Hintergrund statt, dass Moody’s den USA im Mai ihr Triple-A-Rating entzogen hat.

2. Alles oder Nichts

  • Der BBB stellt eine Alles- oder-Nichts-Wette für die US-Wirtschaft dar.
  • Der vom BBB in Aussicht gestellte Stimulus könnte das Wachstum stützen und Aktien neuen Auftrieb verleihen.
  • Entscheidend werden jedoch die Auswirkungen auf das Haushaltsdefizit und die Gesamtverschuldung sein.
  • Sollten Anleger für den Kauf 10-jähriger US-Treasuries eine Rendite von beinahe 5% verlangen, könnte dies das Wachstum und die Performance der Märkte hemmen.

3. Optionalität bei Technologieaktien

  • Die Unsicherheit bezüglich der US-Politik und der Renditeniveaus veranlasst uns, bei US-Aktien vorsichtig zu bleiben.
  • Eine Optionalität bei US-Technologieaktien halten wir jedoch aufgrund ihrer robusten Gewinne und ihres positiven Ausblicks für angebracht. 
  • Den Gewinnen im US-Technologiesektor kommen die USD-Schwäche und die Tatsache zugute, dass sie am wenigsten zinssensibel sind.
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