Monthly house view | Mai 2025

Monthly house view | Mai 2025

Aktuelle Positionierung von Pictet Wealth Management über alle Anlageklassen und -themen hinweg.

Hintergrund

Und dann kehrte Ruhe ein. Relative Ruhe vorerst. Aus dem Hurrikan, den die von Präsident Trump am 2. April angekündigten Zölle an den Weltmärkten ausgelöst haben, ist ein Sturm gewöhnlicherer Stärke geworden. Zu verdanken war dies dem Aufschub der Zolldrohungen für die meisten Länder und der Einigung der USA und Chinas, die Zölle für 90 Tage auszusetzen. Auch die Ausnahmen für einige Güter hatten einen positiven Effekt. Die ursprünglichen Zollankündigungen und die offene Kritik von Trump an Fed-Chef Jerome Powell haben dem internationalen Ansehen der USA nachhaltig geschadet, auch wenn die Rhetorik in letzter Zeit an Schärfe verloren hat.

Infolgedessen ist das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern geschwunden, und die Märkte zeigen sich fragil und somit schwankungsanfällig. Führende Unternehmen bauen Stellen ab und haben mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen. Viele können keine Vorgaben bereitstellen, da sie nicht wissen, was auf sie zukommt. Die Unsicherheit belastet auch die US-Haushalte, die aufgrund des befürchteten Preisanstiegs einige Käufe vorgezogen haben. Die Deregulierung und Steuersenkungen könnten mit der Zeit zwar etwas Abhilfe schaffen, aber die Probleme sind für die größte Volkswirtschaft der Welt noch lange nicht überstanden. So ist das Risiko einer Rezession gesunken, aber nicht gebannt. Die Unsicherheit wird die Unternehmensgewinne in diesem Jahr bremsen und mahnt zu Vorsicht bei riskanteren Anlagen und insbesondere bei US-Aktien. Der nachlassende Preisdruck im Euroraum könnte indes Spielraum für Zinssenkungen schaffen, wodurch EUR Investment-Grade-Anleihen an Attraktivität gewinnen.

Tektonische Verschiebung

Die Zölle verstärken die sich abzeichnende tektonische Verschiebung in der Weltwirtschaft. Die Nachkriegsordnung, in der die USA im Gegenzug für ausländisches Kapital wirtschaftliche Stabilität, Sicherheitsgarantien und überdurchschnittliche Erträge boten, gerät ins Wanken, weil die US-Politik das Vertrauen in die größte Volkswirtschaft der Welt untergräbt. Angesichts des hohen Volumens der von ausländischen Anlegern gehaltenen US-Assets stellt die Rückholung von Kapital aus den USA ein wachsendes Risiko dar. Gleichzeitig könnte Deutschlands neue Bereitschaft zu höheren Staatsausgaben zu einem „Gamechanger Moment“ werden, der ganz Europa erfasst und eine strukturelle Erholung vorantreibt, die bereits durch das Wachstum bei der Kreditvergabe und die Lockerung der Geldpolitik gestützt wird. In China ist die Regierung entschlossen, den USA im Zollkonflikt die Stirn zu bieten. Diese Haltung spiegelt das neue Vertrauen in die Rolle Chinas als globale Wirtschaftsmacht wider, beflügelt durch die Erfolge im Technologiesektor, die dazu geführt haben, dass einige chinesische Unternehmen nun besser mit ihren US-Pendants Schritt halten können.

Auswirkungen für Anleger

In turbulenten Zeiten gilt es, das große Bild im Auge zu behalten und Ruhe zu bewahren. Unsere Kernpositionierung spielt eine wichtige Rolle für die Portfolioresilienz und ist so gestaltet, dass Opportunitäten, die sich aus unserem Basisszenario ergeben, wahrgenommen werden können. Unsere Überzeugungen in Bezug auf spezifische Märkte und Segmente dürften es Anlegern ermöglichen, Mehrwert zu generieren. Darüber hinaus sollten sich die Anleger einen gewissen Handlungsspielraum bewahren, um flexibel auf Überraschungen reagieren zu können.

3 Fakten und Annahmen

1. Aus dem Hurrikan wird ein Sturm

  • Aus dem Hurrikan, den die am 2. April angekündigten Zölle ausgelöst haben, ist infolge des Aufschubs der Zölle für die meisten Länder und der zügigen Aufnahme von Verhandlungen mittlerweile ein Sturm geworden.
  • China und die USA haben sich darauf verständigt, die Zölle für einen Zeitraum von 90 Tagen zu senken.
  • Die Zollankündigungen und die Kritik an Fed-Chef Powell haben jedoch trotz der zuletzt weniger aggressiven Rhetorik bleibende Schäden hinterlassen.
  • Die Unsicherheit ist hoch, und eine US-Rezession ist nach wie vor möglich. Viele Unternehmen veröffentlichen keine Vorgaben mehr, da sie nicht wissen, was auf sie zukommt.

2. Tektonische Verschiebung

  • Die Zölle verstärken die sich abzeichnende tektonische Verschiebung in der Weltwirtschaft.
  • Chinesische Technologieunternehmen profitieren von ihren Innovationen, sodass einige besser mit ihren US-Pendants Schritt halten können.
  • Die Nachkriegsordnung gerät ins Wanken, da die US-Politik das Vertrauen in die größte Volkswirtschaft der Welt untergräbt.
  • Die Rückholung von Kapital aus den USA stellt ein zunehmendes Risiko dar.
  • Dies ist abträglich für den US-Dollar gegenüber anderen Währungen.

3. Europa als Alternative

  • Die Unsicherheit in Bezug auf die US-Politik dürfte sich negativ auf Risikoanlagen und insbesondere auf US-Aktien auswirken.
  • Europa verzeichnet eine strukturelle Erholung, beflügelt durch die vermehrte Bereitstellung von Finanzmitteln, das Kreditwachstum und die geldpolitische Lockerung.
  • Anders als in den USA stehen die Preise im Euroraum unter Abwärtsdruck, was der EZB Spielraum für Zinssenkungen eröffnet.
Bitte bestätigen Sie Ihr Profil
Um fortzufahren, bestätigen Sie bitte Ihr Profil
Oder wählen Sie ein anderes Profil
Confirm your selection
By clicking on “Continue”, you acknowledge that you will be redirected to the local website you selected for services available in your region. Please consult the legal notice for detailed local legal requirements applicable to your country. Or you may pursue your current visit by clicking on the “Cancel” button.

Willkommen bei Pictet

Sie befinden sich auf der folgenden Länderseite: {{CountryName}}. Möchten Sie die Länderseite wechseln?