Weekly House View

Wochenrückblick

Letzte Woche sorgten widersprüchliche Daten zum Zustand des US-Arbeitsmarkts für eine Seitwärtsbewegung der Aktienkurse, und diese Woche rechnen wir bei der Fed-Sitzung mit einer vorsichtigen Zinssenkung. Der ADP-Bericht zeigte einen Rückgang der Neueinstellungen, besonders bei Kleinunternehmen und in bestimmten Branchen, und die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung erreichte über Thanksgiving einen neuen Tiefstand. Eine Rekordzahl von 202,9 Millionen US-Kunden kaufte während des Thanksgiving-Wochenendes ein. Der S&P 500¹ stieg im Verlauf der Woche um 0,4% (in USD), wobei die Anleger auf die Fed-Sitzung warteten, bei der eine von den Falken geprägte Forward Guidance erwartet wird. In Deutschland brachte die Regierungskoalition ihr Rentenpaket durch den Bundestag und verhinderte damit einen Rückschlag, an dem sie nach nur sieben Monaten im Amt hätte zerbrechen können. In Frankreich stimmte das Parlament dem Einnahmenteil des Sozialversicherungshaushalts 2026 zu, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verabschiedung des Gesamthaushalts. In Brasilien fielen die Aktien- und Devisenmärkte, nachdem gemeldet wurde, dass der inhaftierte Ex-Präsident Jair Bolsonaro dafür plädiert hatte, dass sein Sohn bei der Präsidentschaftswahl 2026 gegen den amtierenden Luiz Inácio Lula da Silva kandidiert. Am wahrscheinlichsten erscheint uns immer noch, dass Tarcisio de Freitas gegen Lula antritt und gewinnt.

Geopolitics

Nach Angaben Japans haben chinesische Militärflugzeuge japanische Kampfjets mit Feuerleitradar erfasst und damit einen diplomatischen Streit eskaliert, der letzten Monat begann, als Japans Premierministerin andeutete, dass Tokio bei einem Angriff Pekings auf Taiwan militärische Massnahmen ergreifen könnte. 

Donald Trumps Gesandter Steve Witkoff und Berater Jared Kushner trafen mit Vertretern Kyjiws zusammen, nachdem ein US-Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ohne Einigung über ein Kriegsende in der Ukraine zu Ende gegangen war.

Zentrale Daten

In den USA fiel der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im November auf 48,2, da sich sowohl die Auftragseingänge als auch die Beschäftigung rückläufig entwickelten. Der ISM-Dienstleistungsindex lag bei 52,6 und damit über den Erwartungen, der Auftragseingangsindex bei 52,9. Der US-Konsumklimaindex der University of Michigan legte im Dezember zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder zu. 

Der kanadische Arbeitsmarkt verzeichnete im November einen Nettozuwachs von 53 600 Arbeitsplätzen, und die Arbeitslosenquote sank auf 6,5%.

Im Euroraum stieg die Gesamtinflation im November im Jahresvergleich auf 2,2%, während die Kerninflation unverändert bei 2,4% lag. In der Schweiz sank die VPI-Inflation im November auf 0,0% auf Jahresbasis und damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2025, während die Kerninflation 0,4% betrug.