Weekly house view | Whatever it cakes

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Die Sicht des CIO auf die Kommende Woche.

US-Präsident Joe Biden und der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, haben im Schuldenstreit eine Einigung erzielt. Allerdings muss McCarthy nun viel Überzeugungsarbeit leisten, denn manchen Abgeordneten seiner Republikanischen Partei gehen seine Zugeständnisse zu weit. Für diese Woche wird eine knappe Abstimmung erwartet. Die Zeit drängt, denn laut Finanzministerium ist nächsten Montag, am 5. Juni, der sogenannte Tag X, an dem der Regierung das Geld ausgeht. Weitere Meldungen aus der US-Politik waren der Start der Präsidentschaftskampagne 2024 des Republikaners Ron DeSantis und die Aussage von Hillary Clinton, Bidens Alter sei mit Blick auf die Wahl „ein Problem“. Die Arbeit der Fed ist möglicherweise noch nicht getan, denn ihr bevorzugter Inflationsindikator, die Kerninflation der privaten Konsumausgaben (Core PCE) ist im Monatsvergleich um 0,4% und im Jahresvergleich um 4,7% gestiegen. Die Konsumausgaben verteuerten sich inflationsbereinigt um 0,5%, weit über dem Konsens von 0,3%.Daher muss die Fed die Zinsen möglicherweise ein weiteres Mal anheben. Aufgrund dieser festeren Zahlen legte der Dollar gegenüber der Vorwoche zu. Mit einer Zinssenkung rechnen wir weiterhin nicht vor 2024

Die Einkaufsmanagerindizes bestätigen, dass im Euroraum aktuell nur der Dienstleistungssektor floriert. Besonders schwach präsentiert sich die verarbeitende Industrie in Deutschland, das den jüngsten negativen BIP-Daten zufolge im 1. Quartal in die Rezession gerutscht ist. Mit der Streichung der Coronahilfen waren dabei die Staatsausgaben ein wichtiger Negativfaktor. Für die Europäische Zentralbank (EZB) geht der Kampf weiter, denn der boomende Dienstleistungssektor und die sinkende Arbeitslosigkeit treiben die Löhne in die Höhe. Interessant sind auch die Hinweise aus der Luftfahrtbranche, dass die Zeit der ultrabilligen Tickets vorbei ist. Zur Feier des 25. Geburtstags der EZB twitterte Präsidentin Christine Lagarde ein Bild, auf dem sie eine Torte anschneidet, mit dem Kommentar „Whatever it cakes!“ – ein Verweis auf die Zusicherung ihres Vorgängers Mario Draghi aus dem Jahr 2012, zur Rettung des Euro werde er tun, „whatever it takes“. 

In China brachen die Gewinne der Industrie im April im Jahresvergleich um 18% ein. Ursache war das sehr schwache Upstream-Gewinnwachstum, das darin begründet liegt, dass die Preise für Rohstoffe wie Kohle und Chemikalien weiterhin im Keller sind. Auch wenn der chinesische Aufschwung recht ungleichmässig verläuft, bleiben wir für 2023 bei unserer Wachstumsprognose für das chinesische BIP von 5,5%. An den Märkten trieben stärkere US-Konsumzahlen die Renditen 10-jähriger US Treasuries letzte Woche auf 3,8%. Trotzdem legte der S&P500 zu, weil die Gewinne der Unternehmen aus dem KI-Bereich auch allen Unternehmen mit Berührungspunkten zu diesem Segment Auftrieb gaben. Der Anteil der Technologiewerte am S&P500 liegt jetzt höher als in den Jahren 2000–2001, und die Marktkonzentration hat einen neuen historischen Höchststand erreicht: Der Anteil der beiden Unternehmen mit dem grössten Gewicht im Index liegt mit 14% auf einem Allzeithoch, die grössten zehn kommen auf 29%, und ohne die sieben Schwergewichte ist der S&P500 im Jahresvergleich unverändert. 

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