Der Verkehrssektor ist der Schlüssel für Deutschlands klimaneutrale Zukunft

Der Verkehrssektor ist der Schlüssel für Deutschlands klimaneutrale Zukunft

Trotz erheblicher Herausforderungen treibt Deutschland die Pläne für eine nachhaltige Transformation seiner Wirtschaft voran. Die Umgestaltung des Verkehrssektors, einschließlich der weltweit führenden Automobilindustrie, wird entscheidend dafür sein, ob das Land seine Netto-Null-Emissionsziele erreichen kann.

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist Deutschland Vorreiter, wenn es darum geht, CO2-Emissionen zu reduzieren, um bis 2045 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Tempo der Emissionsreduzierung verdreifacht und die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien erheblich gesteigert werden. 1

Mit einem Anteil von 20 Prozent an den Gesamtemissionen ist der Verkehrssektor nach dem Gebäudesektor der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgas(THG)-Emissionen. 2

Das Umweltbundesamt (UBA) hat im August 2023 dargelegt, dass insbesondere im Verkehrs- und Gebäudebereich weitere Fortschritte notwendig sind, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will. Ein erstes Teilziel sieht vor, die CO2-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu senken. 3

Um dieses erste Ziel zu erreichen, drängt das UBA auf verschiedene Maßnahmen im Verkehrssektor, wie den massiven Ausbau des Schienen- und Busverkehrs sowie eine Reform der Kfz-Steuer. 4

Balanceakt zwischen Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit

Wie viele andere Länder steht auch Deutschland vor dem Balanceakt zwischen der Notwendigkeit, THG-Emissionen zu reduzieren, und dem Kostendruck, dem die Bürger ausgesetzt sind. Das Bundesverkehrsministerium weist darauf hin, dass Klimaneutralität nur schrittweise erreicht werden kann, unter Berücksichtigung sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Belange.5

Deutschland war von der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 besonders betroffen. Es importierte etwa die Hälfte seines Erdgases und mehr als ein Drittel seines Erdöls aus Russland. Bemerkenswert ist, dass es Deutschland bereits im Januar 2023 gelungen ist, seine Energieinfrastruktur vollständig unabhängig von seinem ehemaligen Hauptlieferanten zu machen.

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Deutsche Autos werden emissionsfrei

Das Erreichen der Netto-Null-Ziele erfordert eine vollständige Umstrukturierung der deutschen Automobilindustrie, die ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist. Im Jahr 2021 trug die Branche 26,6 Prozent zur Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes bei. Zum Vergleich: In den USA und Frankreich liegen diese Werte bei 18,4 bzw. 16,8 Prozent.6

Mit einem Anteil von 34,1 Prozent an den gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben der deutschen Industrie im Jahr 2020 ist der Fahrzeugbau zugleich die innovativste Branche des Landes.Die Automobilingenieure arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, den Wandel der Branche vom Verbrennungsmotor zum Elektroauto zu beschleunigen. Dies ebnet nicht nur den Weg zu Netto-Null Emissionen, sondern kann Deutschland auch dabei helfen, einen bedeutenden Anteil am potenziell riesigen Weltmarkt für energieeffiziente Fahrzeuge zu erobern.

Die ehrgeizige E-Mobilitätspolitik der Regierung unterstützt den Übergang. Berlin will bis 2030 15 Millionen reine Elektrofahrzeuge auf den Straßen sehen. Gleichzeitig arbeitet die Automobilindustrie an der Entwicklung von Verbrennungsmotoren, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Diese könnten eine kurzfristige Lösung bieten, bevor die EU vorschreibt, dass alle Neuwagen bis 2035 emissionsfrei sein müssen.8

Der Kauf von Elektro- und Hybridfahrzeugen wird durch staatliche Subventionen stark gefördert. Inzwischen liegen die Betriebskosten von Elektroautos laut der OECD bereits rund 40 Prozent unter denen von Verbrennern.9 Die Organisation weist aber auch darauf hin, dass die Ladeinfrastruktur des Landes deutlich ausgebaut werden muss, wenn das Ziel der Regierung für den Absatz von Elektrofahrzeugen erreicht werden soll. Die OECD fordert daher die Behörden auf, den Wettbewerb zu fördern – einige Betreiber kontrollieren einen Großteil der Ladestationen in bestimmten Regionen, was den Wettbewerb einschränkt, da Preisvergleiche schwierig sind.

Den öffentlichen Verkehr stärken

Die OECD betont auch die Rolle des öffentlichen Verkehrs auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel. Die Organisation argumentiert, dass die öffentliche Förderung von Emissionsreduktionen eine Chance ist, die Art und Weise zu verändern, wie Menschen reisen. Auch in diesem Bereich verfolgt die Bundesregierung ehrgeizige Ziele: Bis 2030 will sie den Personenverkehr auf der Schiene verdoppeln und den Anteil des Schienengüterverkehrs auf 25 Prozent erhöhen.10 Die Umsetzung dieses Vorhabens erfordert jedoch deutlich höhere öffentliche Investitionen, da Deutschland in diesem Bereich im internationalen Vergleich derzeit hinterherhinkt. Bis 2030 wollen die Bundesregierung und die Deutsche Bahn 86 Milliarden Euro in die Modernisierung des Schienennetzes investieren, wovon sowohl die Fahrgäste als auch die Güterverkehrsunternehmen profitieren werden.11

Deutschland hat bei der Dekarbonisierung seiner Wirtschaft bereits große Fortschritte gemacht: Die THG-Emissionen sind seit 1990 um 35,7 Prozent gesunken. Dennoch bleibt in kritischen Bereichen wie dem Verkehrssektor noch viel zu tun. Weitere politische Initiativen und erhebliche öffentliche und private Investitionen sind erforderlich. Doch die Anstrengungen werden sich lohnen. Denn laut OECD birgt das Erreichen der Netto-Null ein erhebliches Potenzial, „neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen und das Leben der Menschen zu verbessern“. Netto-Null helfe auch, „die weitaus höheren wirtschaftlichen Kosten zu vermeiden, die entstehen, wenn die globalen Klimaschutzziele verfehlt werden“.

Das Bundesverfassungsgericht hat unlängst den zweiten Nachtragshaushalt 2021 der Bundesregierung gekippt und die Verlagerung von ungenutzten Corona-Krediten in den Klimafonds verboten. Jetzt fehlen 60 Milliarden Euro für die Umsetzung vieler Klimaschutzprojekte. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat als Konsequenz eine Ausgabensperre für den Fonds verhängt. Davon ausgenommen sind aber Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz und der Wärmewende im Gebäudebereich. Kurz gesagt, Verkehr und Verkehrsentwicklung gehen alle an, daher kollidieren im Sektor Verkehr so viele Interessen, Wünsche und Vorstellungen.
— Armin Eiche, CEO von Pictet Wealth Management Deutschland:

Klar ist: Eine Verkehrswende braucht mutige Entscheidungen und einen langen Atem weit über 2030 hinaus.

 

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